„Endlich Musiktheater. (...) Drei Meter hoch wiegt Miss Donnithorne einsam das grau-wirre Haar als Krone über der Pyramide ihres noch immer blütenweißen Brautkleids. Selbiges Linnen dient ihr zur Leinwand für Projektionen, um in flinken comic strips die einsame Morität zu bebildern. Very british das Ganze, sehr originell. (...) Ein zwerchfellorgasmisches Exerzitiium für jeden, der diese schräge Art von Humor liebt.
(...) so ist es vor allem ein Schmaus für die Augen, wie die beiden Protagonisten, zwei Tänzer, den anderen erst er- dann verkennend, umlauern, umkreisen, von Ferne umkosen um sich bald, mit einem Sprung, in den Armen und Haaren zu liegen. Von Spitzentanz bis Martial Arts reicht der akrobatische Fundus ihres atemberaubenden Ausdrucksvermögens. Zu lernen war hier, wie strenge Keuschheit bei formaler Gestaltung (Regie: Mirella Weingarten) den sittlichen sinnlichen Nährwert zu mehren vermag. Opulenz, in Zeiten neuer Weimarer Bescheidenheit, sei anderswo.“
Thüringer Landeszeitung
„(...) Regisseurin Mirella Weingarten (auch Kostüm und Bühne) hat sie festgebunden in einem ausladenden Brautkleid, auf das Jeannot Bessiere witzige, böse, fahrige animierte Aquarelle projeziert. Im Combattimento macht Weingarten das Gegenteil: Laura Siegmund und Elik Niv hat sie in einen voll beweglichen Galgen eingespannt, und von Schnüren gehalten wirbeln sie wie schwerelos durch den Raum. Das hat erheblichen Schauwert und passt mit seiner Marionettenästhetik perfekt zu den Jahrmarktklängen auf Petruschkas Spuren. Begeisterter Jubel.“
Leipziger Tagesanzeiger
„Beim Kunstfest Weimar lohnen zwei Missverständnisse der Liebe den Besuch im e-werk. (...) Mirella Weingarten projezierte ihre und des exzentrischen Fräuleins Reflektionen auf die hochgespannten Stoffbahnen des Hochzeitskleides. Das Tableau von Billdern und Wahnvorstellungen wanderte am Körper der schrulligen Jungfer auf und ab. (...) Laura Siegmund und Elik Niv tanzten wie zwei mittelalterlich gewandete Marionetten an Seilen schwebend. Doch auch über diesen fesselnden, aufregenden Höhenflügen und Kopfständen der Liebe kreiste Amor als Pleitegeier und versagte beiden ersehnt Erfüllung. Äusserlich spartanisch, innerlich erregend und über den Abend hinaus bedenkenswert.“
Weimarer Tagesblatt